VDI – Vertikale Datenintegration: Erster Testlauf mit „Schechen“-Daten
- thomasgorgas
- 3. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Mai
Nach unseren ersten, noch etwas holprigen Gehversuchen mit einem regionalen Pilotprojekt zur Erfassung von Grundwasser- und Bodenfeuchtedaten mittels geo-magnetischer Resonanz (GMR) stand im nächsten Schritt die konsolidierte Auswertung der erhobenen Daten an. Ziel war es, diese mit weiteren Informationen – beispielsweise Geoelektrik- und Bohrdaten („Groundtruthing“) – zu kombinieren, um eine präzisere, tiefenbezogene Interpretation zu ermöglichen: die sogenannte Vertikale Datenintegration (VDI). Im vorliegenden Fall gelang dies zunächst mit den Kernbildern. Alles weitere muss in den nachfolgenden Entwicklungsschritten folgen.
Diese Methode habe ich bereits während meines Promotionsstudiums an der University of Hawai‘i at Mānoa kennengelernt – durch meinen Betreuer Dr. Roy H. Wilkens, der seine Toolbox seither kontinuierlich weiterentwickelt (auch heute noch mit über 75 Jahren). Ursprünglich zur Analyse akustischer Profildaten auf dem Meeresboden konzipiert, fand dieses Analysekonzept später Anwendung auf Bohrkerndaten aus wissenschaftlichen Hochsee-Expeditionen.
Das zugrunde liegende Open-Source-Toolset ist inzwischen äußerst robust, und lässt sich nun auch (mit einigen Modifikationen) in unsere terrestrischen Geo-Daten Anwendungen einbinden: effizient, anschaulich und vor allem – kostengünstig.
Wie funktioniert das Ganze?
Ob geoelektrische, seismische oder unsere GMR-Daten – prinzipiell jede Form oberflächennaher oder Bohrloch-basierter Fernerkundung – lassen sich mithilfe unseres Open-Source-Tools tiefenreferenziert darstellen und analysieren. Im Zentrum steht das Zusammenführen von Datenebenen 🔗:
Integration von Geoelektrik-, GMR-Daten, Kernbildern und weiteren relevanten Informationsschichten- und Geo-Datenquellen
Realisiert durch ein lang erprobtes Open-Source Datenverarbeitungssystem (laufend gepflegt und weiterentwickelt seit 1995+)
Kompatibel mit etablierten GIS-Workflows wie ArcGIS und QGIS
Erster Einsatz: Schechen-Pilotprojekt
Erstmals kam dieser Workflow im Rahmen unseres GMR-FLEX-Pilotversuchs in Schechen zum Einsatz – konkret zur Verknüpfung, bzw. zum Vergleich von GMR-Daten mit resampelten, pixel-skalierten Kernbildern. Diese basierten auf einfachen Handyfotos und wiesen daher eine deutlich eingeschränkte Auflösung auf – aber der Machbarkeitsnachweis ist erbracht.

Wie geht’s weiter?
Da die Datenausbeute Ende März durch erhöhtes Signalrauschen – vermutlich verursacht durch die nahe Bohranlage – begrenzt war, planen wir einen zweiten GMR-FLEX-Pilotversuch im Zeitraum Mai bis Juli 2025:
🔹 Ziel 1: Verbesserung der GMR-Signalqualität bei der Oberflächenmessung
🔹 Ziel 2: Zusätzliche und vollständige GMR-Messung auch mittels Bohrlochsonde
Dieses nächste GMR-Experiment wird zudem temperaturbedingte Veränderungen der Bodenfeuchte sichtbar machen – ein wesentlicher Vorteil für die Modellierung von Wasserverfügbarkeit und -verteilung im „Schwamm Erde“. Ergänzend liefern GIS-gestützte Analysen zur Landnutzung, Wasserversorgung und Infrastruktur (z. B. Stromtrassen, PV-Anlagen) wertvollen Kontext für die gesamte Dateninterpretation.

Fortsetzung folgt …
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